Hermann Heller

Hermann Heller trat 1953 im besten Sportleralter in den Traditionsverein DJK Rheinwacht/Sülz ein. Heller spielte mit Leidenschaft Fußball und schoss für seine Mannschaften als Mittelstürmer viele Tore. Auch nach seiner aktiven Zeit blieb er engagiert und übernahm mehrere Ämter. Über viele Jahre lenkt er als Vorsitzender die Weiterentwicklung der durch Fusion mit einem anderen Sportverein neu entstandenen DJK Südwest Köln. Anfang der 1990er-Jahre übergab er die Vereinsführung in andere Hände und wurde in Anerkennung seiner großen Verdienste zum Ehrenmitglied ernannt.
Hermann Heller blieb seinem „DJK“ eng verbunden. Als Stammgast auf der Sportanlage verfolgte er am Sonntagnachmittag unzählige Spiele der „Ersten Mannschaft“. Er erlebte gute und schlechte Leistungen, Spannung und Langeweile, Ruhe und Aufregung, Erfolge und Misserfolge. Interessiert, leidenschaftlich und humorvoll war er, wenn er mit seinen langjährigen Freunden hinter der Bande zusammenstand. Er hatte als Aktiver den Naturrasen erlebt, sich als Zuschauer mit der „Asche“ abgefunden und dann im hohen Alter den Kunstrasen schätzen gelernt. Vor wenigen Tagen ist Hermann Heller gestorben – ein Zeitzeuge der sich wandelnden Fußballkultur und eine große Südwest-Persönlichkeit.

Südwest kickt jetzt in Gambia!

Mit rund 400 ausrangierten Trikots und 50 Bällen des DJK Südwest Köln im Gepäck waren wir vom 17.03. bis 03.04.2022 mit 28 jungen Leuten unseres Orientierungsjahres „herzwerk“ in Gambia (West-Afrika) unterwegs. Als Partner einer einheimischen christlichen Mission, die u.a. Gartenbauprojekte und eine Krankenstation betreibt, spielten wir in verschiedenen Dörfern Fußball gegen einheimische Teams und gestalteten Sportunterricht an staatlichen und privaten Schulen.
Gambia zählt zu den ärmsten Ländern des afrikanischen Kontinents. Das durch-schnittliche Prokopf-Einkommen liegt bei unter 70 Euro pro Monat. Viele Familie leben an der absoluten Armutsgrenze und schaffen es nur so eben, ihren Kindern eine Reismahlzeit am Tag zu ermöglichen. Die wirtschaftliche Situation des Landes bietet der jungen Generation kaum Arbeitsplätze, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Dass das Land vom Gambia-River durchzogen wird, schafft gute Rahmenbedingungen für den Anbau von Obst und Gemüse. Damit viele Familien sich ihren nötigen Lebensunterhalt selbständig verdienen können, fehlt es jedoch häufig an Knowhow, guter Schulbildung und Startkapital.
Daher ist es nach wie vor so, dass viele junge Gambier von Europa träumen. Einige versuchen immer noch, den gefährlichen Weg als Flüchtlinge durch die Wüste oder über das Meer zu nehmen, um nach Spanien, Italien, Frankreich, England oder Deutschland zu gelangen. Viele andere suchen nach allen erdenklichen Möglichkeiten um online oder von europäischen Touristen Geld zu er-betteln. Eines ihrer Mittel dabei ist das Erzählen von Geschichten, von denen einige wahr, doch auch viele erfunden sind.
Ziel unseres zweiwöchigen Einsatzes war es, der jungen Generation Wertschätzung zu zeigen und in ihnen die Motivation zu wecken, nicht nur vom Ausland zu träumen, sondern stattdes-sen mutig, ehrlich, fleißig und entschlossen selbst Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen. Konkret bedeutet dies z.B. die schulischen Angebote voll auszuschöpfen, d.h. zur Schule zu gehen und alles an Kraft und Fleiß zu investieren, um zu lernen und aus den eigenen Fähigkeiten das Beste zu machen. Wir sind überzeugt davon, dass sich dann Möglichkeiten ergeben, um den eigenen Lebensunterhalt zu sichern.
Wir haben sehr gestaunt, wie besonders das gemeinsame Fußballspielen Beziehungen baut und Vertrauen schafft, um mit den Jugendlichen über ihr Leben und ihre Alltagsherausforderungen ins Gespräch zu kommen. Zudem konnten wir unsere einheimischen Partner in ihrer praktischen Arbeit ermutigen und sogar ein bisschen entlasten.
Ganz praktisch sah das z.B. so aus, dass wir ein Fußballspiel gegen ein Dorf-Team organisiert und nach dem Spiel einen Satz Trikots und einige Bälle zum Training feierlich überreicht haben. Mit großer Dankbarkeit wurden diese Geschenke angenommen und überall waren strahlende Gesichter zu sehen. Häufig sind wir im Anschluss an ein Fußballspiel auf dem Weg vom Fußballfeld nach Hause in richtig gute Gespräche gekommen.
Für jeden unserer Teilnehmer hat dieser Einsatz finanziell und auch kraftmäßig viel gekostet. Wir sind allerdings weitaus mehr durch diese starken Erfahrungen beschenkt nach Hause geflogen.
Danke an den DJK Südwest Köln für eure geniale Spende. Sie hat Türen zu Herzen geöffnet.

Markus Guterding | Orientierungsjahr „herzwerk“ von Forum Wiedenest e.V. | www.wiedenest.de/herzwerk