Fußballdamen: Aufstieg in die 3. Liga
Am letzten Spieltag der Mittelrheinliga sichert sich das DJK-Team mit einem Sieg gegen Deutz 05 den Aufstieg in die Regionalliga. 20 Jahre nach Bildung der ersten Mädchenmannschaft hat Südwest nun die dritthöchste Liga im deutschen Frauenfußball erreicht. „Eine unglaubliche Entwicklung des jungen Teams von Trainerin Jule Brockerhoff“, freut sich Fußball-Abteilungsleiter Dirk Bloeming.
Ganz anders die Stimmung beim Gegner, wo Coach Cornelia Reese die Erinnerungen kommen. Vor neun Jahren stand sie als Spielerin an gleicher Stelle bei strömendem Regen auf einem Ascheplatz. Eine Gruppe von 16- bis 18-jährigen Mädels hatte ihr hochfavorisiertes Team im vorentscheidenden Kreisligaduell mit 1:0 geschlagen. Südwest stieg wenige Wochen später auf, Deutz nicht. Und jetzt, drei Ligen höher, endet der monatelange Zweikampf auf gleiche Weise: Südwest steigt mit einem 1:0 auf, Deutz nicht.
Die Ausgangslage für die Rot-Schwarzen vor dem Spiel war klar: Schon ein Unentschieden würde zur Meisterschaft reichen. Doch dieser Vorteil schien zunächst zu lähmen. Unsicher und planlos wirkten die Aktionen der Klettenberger in der Anfangsphase, die Deutzer dagegen kamen gefährlich in ihren Strafraum. Erst nach der Pause drehte sich die Partie. Südwest trat nun energisch auf, beschäftigte die Gäste im Angriffsdrittel und kam zu Chancen. Doch entweder fehlte die Präzision oder die Deutzer Torfrau Lisa Brenner rettete. Erst die in der Schlussphase eingewechselte Chiara Minasso fand mit einem Volleyschuss plötzlich die Lücke. Das Finale um den Aufstieg war entschieden.
Dass Südwest in dieser ausgeglichenen Liga die Nase vorn haben sollte, war nicht selbstverständlich. Zwar setzte man sich am fünften Spieltag erstmals an die Spitze, doch das Rennen blieb offen. Mit fünf Remis am Stück hätten die Klettenberger um die Winterpause eigentlich den Anschluss verloren müssen, doch auch die Konkurrenten schwächelten. Die Wende brachten vier 2:1-Erfolge hintereinander. Die Rot-Schwarzen eroberten so am 18. Spieltag die Tabellenführung und ließen keine Punkte mehr liegen. Am Ende setzte sich nicht nur das mit 20 Gegentreffern defensivstärkste Team der Verbandsliga durch, sondern auch das effektivste. Statistisch brauchten die Südwest-Damen lediglich 0,92 Tore für jeden Punkt; der Tabellendritte benötigte dafür mehr als doppelt so viele Treffer.
Eine Herausforderung für das Trainerteam waren die vielen Ausfälle im Saisonverlauf. 30 verschiedene Spielerinnen standen beim Anpfiff auf dem Feld. Für personelle Kontinuität standen dagegen Torhüterin Larissa Schnackertz, Paulina Verspohl, Kapitänin Nora Kersting, Henriette Nalbach und Larissa Segschneider. Fünf Talente aus dem eigenen Nachwuchs waren im Saisonfinale beteiligt. „Aber ohne die tollen Spielerinnen, die z.B. über die Ausbildung den Weg nach Köln gefunden haben, wäre dieser hochklassige Südwest-Fußball nicht denkbar“, ordnet der Sportliche Leiter Oliver Minasso ein. „Jetzt kommen weite Reisen, klangvolle Namen, echte Stadien.“ Er rechnet damit, dass das junge Team in der Regionalliga „Erfahrungen für das Leben“ sammeln wird.